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Weitere Marktformen
4.2.1 Preisbildung beim Monopol
Preis-Absatz-Funktion
D

as Standardmodell des Monopols auf dem vollkommenen Markt dient genau so wenig wie das Modell der vollkommenen Konkurrenz zur Beschreibung realer Märkte. Vollkommene gibt es eben nicht. Trotzdem beginnt auch die Analyse des Monopols mit dieser vereinfachenden Annahme, um die Einflüsse des eigentlich interessierenden Aspekts zu isolieren und so besonders klar herauszustellen: Welche Konsequenzen für Preis und Menge resultieren aus dem Fehlen direkter Konkurrenz?

Der wichtigste Baustein für das Standard-Monopolmodell der mikroökonomischen Theorie ist die Amoroso-Robinson-Relation, die bereits im Abschnitt über direkte Preiselastizität der Nachfrage vorgestellt wurde. Sie liefert in Verbindung mit den Grenzkosten den Cournotschen Punkt, der seinen Namen zu Ehren des französischen Mathematikers A. A. Cournot (1801-1878) trägt und auf der Preis-Absatz-Funktion liegt. Cournot hat nicht nur die Lösung für die Gewinnmaximierung im Monopolfall gefunden. Er hatte auch erkannt, dass sich diese Lösung verallgemeinern lässt auf den Fall von zwei (Dyo- oder Duopol), drei, vier, fünf ...Anbietern und mit der Zahl der Anbieter gegen die Lösung des Konkurrenzmodells strebt. Das von Cournot entwickelte Modell kann man somit als eine Modellstrecke des güterwirtschaftlichen Angebots begreifen, an deren Anfang das Monopol und deren Ende die "atomistische" Konkurrenz steht. Diese Publikation behandelt aber nur drei ausgewählte Fälle: das Monopol, die Cournotsche Oligopollösung und die Konkurrenzlösung, die ja bereits vorgestellt wurde. Nicht unerwähnt bleiben soll, dass Cournot ein' Großteil der Verantwortung für die Mathematisierung der Ökonomischen Theorie trägt. Nun wissen Sie, auf wen Sie Ihren Unmut lenken sollten - nicht auf Ihren freundlichen Dozenten.

Wenn das Gewinnmaximum des Monopolisten gefunden ist, wird es mit der Konkurrenzlösung verglichen, um etwas über den eintretenden Wohlfahrtsverlust und die Monopolmacht aussagen zu können. Anschließend wird gezeigt, dass der Monopolist seinen Gewinn durch Preisdifferenzierung steigern kann, die Jevons Gesetz zufolge natürlich Marktunvollkommenheiten voraussetzt.